und einige Gedanken zu prospektiven Tests einer solchen Theorie
Wenn man „Affenpocken“ in Internetsuchmaschinen eingibt, kommen als Erstes Agenturmeldungen von Reuter und Co, die „Verschwörungstheorien“ zu Affenpocken entlarven. Da fragt sich die geneigte Leserin: Warum muss das so prominent erwähnt sein? Wir prüfen, was genau Anlass zu einer Verschwörungstheorie gegeben haben könnte und wie man allenfalls diese Verschwörung prospektiv, also in die Zukunft hinein, überprüfen könnte.
Affenpocken
Affenpocken, so lernt man aus einer jüngst im Journal of the American Medical Association (JAMA) publizierten Informationskolumne [1], sind ein an sich für Menschen relativ harmloses Virus aus der Pockenfamilie, dessen Endwirt nicht der Mensch, sondern kleine Nager wie Ziesel, Präriehunde etc. sind. Als DNA-Virus ist das Affenpockenvirus wesentlich stabiler und mutiert daher auch nur langsam und wenig. Der Arzt und Biochemiker, der unter dem Pseudonym Jochen Ziegler auf Achgut schreibt hat einen sehr lesenswerten Beitrag dazu geschrieben. Daher brauche ich das nicht zu wiederholen.
Normalerweise erkranken in unseren Breiten pro Jahr 2-4 Leute daran; die Infektiosität ist gering und liegt unter R0 =1. Das heißt, ein Erkrankter steckt im Normalfall weniger als einen anderen an. Daher ist die Gefahr einer Epidemie vernachlässigbar, wenn man die Ausschläge der Kranken nicht berührt bzw. ihnen nicht zu nahekommt. Zum Vergleich: R0 lag zu Beginn der SARS-CoV2 Ausbreitung bei ca. 2,5 bis 3 und ist offenbar mit der Omikron-Variante höher. Die Zahl liegt für typische Virenerkrankungen wie Masern bei etwa 6-8.
