„Forbidden Histories“ – Youtube-Kanal von Andreas Sommer

Ich weise gerne auf einen neuen Video-Kanal https://www.youtube.com/forbiddenhistories mit entsprechender Webseite hin. Der Kanal wird von Dr. Andreas Sommer betrieben, der sich in Cambridge, am Institut für Wissenschaftsgeschichte intensiv mit der Geschichte der Parapsychologie auseinandergesetzt hat. Er wird in einer Serie von englischsprachigen Videos in die Geschichte der Erforschung okkulter und paranormaler Phänomene einführen. Man … Weiterlesen

Warum wir ein Modell für nicht-lokale Effekte benötigen und wofür

Deutscher Begleittext zu
„Parapsychological Phenomena as Examples of Generalized
Nonlocal Correlations—A Theoretical Framework“
HARALD WALACH, WALTER VON LUCADOU, HARTMANN RÖMER

Eines des beliebtesten Vorurteile aller Zeiten ist es zu glauben, dass gerade wir, die wir jetzt leben „modern“ sind im Vergleich zu denen, die vor uns waren, und dass es wir also besser können und besser gemacht haben als diese. Das sieht man daran, dass der Begriff „die Modernen“ schon im Mittelalter von den scholastischen Philosophen für sich selbst verwendet wurde, um etwas altbackene Autoren zu kennzeichnen, gegen die man sich gerne abgrenzte. Umgekehrt kommt auch der Topos immer wieder vor, dass früher alles viel schöner war und die Heutigen, die Modernen viel schlimmer sind als alles, was früher war, in den goldenen Zeiten also. Einen solchen Topos findet man schon bei dem athenischen Redner Demosthenes, der sich über die Untugend der Jugend beschwert. Keine der beiden Sichtweisen ist besonders sinnvoll. Denn wir machen Fortschritte auf manchen Gebieten, Rückschritte auf anderen, treten auf der Stelle auf wieder anderen, und wie man den Erfolg summarisch bemessen sollte ist aus meiner Sicht extrem schwierig (siehe meinen Blog zum „Fortschritt“).

So ist es auch mit unserem „modernen wissenschaftlichen Weltbild“. Es gibt nicht wenige Zeitgenossen, die diesen Begriff als Chiffre dafür verstehen, dass wir heute bestimmte Dinge unhintergehbar wissen und festgestellt haben und es deshalb andere Dinge mit Sicherheit nicht geben wird oder kann. Zu den Dingen, die wir zu wissen scheinen gehört die Vorstellung, dass unser Universum kausal durchstrukturiert und durchdeterminiert ist. Daraus leiten manche dann die Idee ab, dass unser Bewusstsein als eigene Entität lediglich abgeleitet von der Materie vorstellbar ist und also auch die Fähigkeit, sich mehr oder weniger frei für etwas zu entscheiden auch nur eine Art wohlwollender Täuschung eines kausal geschlossenen Universums ist. Sie sagen, dass das Universum dem Bewusstsein des Menschen vorgaukelt, es sei ein Akteur, wo es doch bloß eine zuschauende Instanz ist, die vom deterministisch und kausal geschlossenen Universum seine Handlungsoptionen empfängt und umsetzt.

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Wenn die Wahrheit Federn lässt – Symposion über den „Decline Effect“

Ein paar Gedanken zu einem spannenden Symposion über den „Decline Effect“, einem erstaunlichen Phänomen, das in letzter Zeit die Runde macht. Der New Yorker publizierte Ende 2010 einen Bericht unter dem Titel „The truth wears off“, frei übersetzt: „Wenn die Wahrheit Federn lässt“, über die Forschungen des Kognitionspsychologen Jonathan Schooler, der in Santa Barbara lehrt, früher in Vancouver war, und der eine Serie hervorragend kontrollierter Präkognitionsexperimente gemacht hatte. Auf der Tagung vor 5 Jahren in Santa Barbara hatte ich ihm vorausgesagt: wenn er seine Präkognitionsexperimente, wie geplant, mehrfach wiederholen würde, dann würden die Effekte verschwinden und sich womöglich gar umkehren; das ergibt sich aus unserem Modell (1,2). Er wiederholte die Experimente, und siehe da, der Effekt verschwand.

Zweieinhalb Tage kamen Fachleute unterschiedlicher Disziplinen bei einem Symposion zum Decline-Effect in Santa Barbara, USA zusammen.

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